Peter Ma(h)ler | Pixelismus

Wo in zahllosen Schichten die Farbe in Öl und als Tempera altmeisterlich virtuos auf den Malgrund gebracht wird, oft im wochenlangen Arbeitsprozess, war der gebürtige Amerikaner Peter Ma(h)ler in seiner künstlerischen Praxis ursprünglich daheim – bis vor einiger Zeit. Die Zeugnisse der körperlichen Reife zwangen ihn mittlerweile zur Aufgabe des konventionellen Pinsels und ebneten ihm zugleich den Weg, sich praktisch neu zu erfinden in einer Art Impressionismus aus dem 21. Jahrhundert, seinem „Pixelismus“.
So malt Peter Ma(h)ler heute digital – mit Pixeln – und beschäftigt sich mit der optischen Illusion und dem auch betrachterseitig aufzunehmenden Spiel zwischen Distanz und Nähe. Aus der Reduktion eines Bildes auf sein Minimum, eben den Pixel, entsteht die absolute Abstraktion. Und hier beginnt eigentlich erst die Arbeit des Künstlers an Ton- und Kontrastwerten, im Verzerren, Wölben und Schattieren, in der Veränderung von Farbe und Form. So lange bis etwa die Entstehung von Portraits in nähere Reichweite rückt, inspiriert von Menschen, die zu verschiedenen Zeiten einen bleibenden Eindruck in unserer Gesellschaft hinterlassen haben, wie beispielsweise Mona Lisa, Marilyn Monroe, Albert Einstein oder Che Guevara. Peter Ma(h)ler schenkt ihnen in künstlerisch veränderter Neugestalt die beinahe Unzerstörbarkeit mittels pigmentangereicherter Tinte auf Kunstharzfaser, in der Gegenwart entstanden und in die Zukunft orientiert. 

Peter Ma(h)ler wurde in den USA geboren, doch als 21-jährigen zog es ihn wieder nach Österreich, in die Heimat seines Vaters, die dieser 1938 vor den Nazis fliehend verlassen musste. In Wien absolvierte er die Hochschule für Angewandte Kunst (Meisterklasse Wolfgang Hutter) und knüpfte offensichtlich an die künstlerische Aussagekraft seines Großonkels Gustav Mahler – allerdings auf dem bildnerischen Sektor – an. Das bei Peter Ma(h)ler in Klammern gesetzte (h) erklärt sich durch die unterschiedliche Schreibweise seines Namens in den USA (ohne h) und in Österreich (mit h) und eignet sich auch inhaltlich praktisch beiderlei. Vor fünf Jahren zog der österreichisch-amerikanische Doppelstaatsbürger mit seiner Familie schließlich nach Kärnten, der Heimat seiner Frau, und fand in Klagenfurt ein neues Zuhause.

Vernissage am Freitag, 8. November 2013 um 19 Uhr
Digitaler Pixelism-Bilderzyklus von Peter Ma(h)ler

Laudatio: Barbara Rapp | Begrüßung: Dorothee Unkel

Ausstellung bis 6. Dezember 2013
Galerie Offenes Atelier D.U.Design, Postgasse 6, 9500 Villach

(Werkabbildung: „Assange“ von Peter Ma(h)ler)